Wie Ultraschall Schlachtkörpermerkmale bei Rindern misst

Die Echtzeit-Ultraschalluntersuchung ist ein nicht-invasives Bildgebungsverfahren zur Beurteilung von Schlachtkörpermerkmalen bei lebenden Tieren. Bei dieser Methode werden hochfrequente Schallwellen (typischerweise 2–10 MHz) eingesetzt, um subkutane Gewebeschichten sichtbar zu machen, ähnlich wie bei der Trächtigkeitsdiagnose bei Nutztieren und Menschen. Ein Schallkopf wird auf den Rücken des Tieres gelegt und sendet Schallwellen aus, die das Gewebe durchdringen und an den Grenzen zwischen Haut-, Fett- und Muskelschichten reflektiert werden. Die zurückkommenden Echos erzeugen auf dem Ultraschallmonitor ein Querschnittsbild, das eine präzise Messung wichtiger Schlachtkörpermerkmale ermöglicht.

Ultraschall bei Rindern

Wichtige Messungen und ihre Bedeutung
Die Schlachtkörperbewertung mittels Ultraschall liefert wertvolle Daten zur Abschätzung des Einzelhandelsertrags und der Fleischqualität. Zu den gängigen Messungen gehören:

Ribeye-Bereich (REA) – Gemessen zwischen der 12. und 13. Rippe (in Quadratzoll) gibt der REA die Muskelmasse und den Anteil mageren Fleisches an.

Rückenspeckdicke (BF) – Auch zwischen der 12. und 13. Rippe (in Zoll) gemessen, schätzt BF die äußere Fettabdeckung, ein entscheidender Faktor bei der Bestimmung des Schlachtkörperwerts.

Rumpffett (RF) – Gemessen entlang der Hüfte (zwischen den Haken- und Sitzbeinhöckern) bietet RF zusätzliche Einblicke in die Fettverteilung.

Prozentualer Anteil intramuskulärer Fette (PIMF) – Ein objektives Maß für die Marmorierung, das die Fleischqualität und die USDA-Klassifizierung stark beeinflusst.

Globale Anwendungen: Australien, Großbritannien, Italien und Frankreich
Australien: Ultraschall wird in der Rindfleischproduktion häufig eingesetzt, um die Futtereffizienz und die genetische Selektion zu verbessern. Programme wie Meat & Livestock Australia (MLA) fördern Ultraschalluntersuchungen zur Verbesserung der Marmorierung und der Ertragsqualität.

Vereinigtes Königreich: Britische Landwirte nutzen Ultraschall für Mutterkuhherden und Premium-Rindfleischprogramme und stellen so die Einhaltung der EU-Standards zur Schlachtkörperklassifizierung sicher.

Italien: In Regionen wie dem Piemont trägt Ultraschall dazu bei, die Qualität des wertvollen mageren, zarten Fleisches piemontesischer Rinder zu optimieren.

Frankreich: Die Rassen Charolais und Limousin werden routinemäßig gescannt, um den Muskelaufbau zu maximieren und überschüssiges Fett zu minimieren.

Vorteile von Ultraschall in der Viehhaltung
Nicht-invasiv und in Echtzeit – Keine Schädigung des Tieres, sofortige Ergebnisse.

Verbessert Zuchtentscheidungen – Identifiziert Hochleistungsgenetik.

Verbessert die Marktfähigkeit – Sagt die USDA/EUROP-Klassifizierung vor der Schlachtung voraus.

Durch die Integration der Ultraschalltechnologie können Produzenten weltweit die Schlachtkörperqualität optimieren, die Rentabilität verbessern und die Nachfrage der Verbraucher nach Premium-Rindfleisch erfüllen.


Veröffentlichungszeit: 12. Juni 2025